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Underdogs

Underdogs“ bringt auf ungewöhnliche Weise zwei scheinbar unvereinbare Welten zusammen: das raue Leben im Gefängnis und die unschuldige Treue von Hundewelpen. Regisseur Jan Hinrik Drevs nimmt uns mit auf eine emotionale Reise, die nicht nur die Herzen der Tierfreunde erwärmt, sondern auch tiefgründige Fragen zur menschlichen Existenz und Wiedergutmachung stellt. Er verbindet komödiantische Elemente mit einer sozialkritischen Botschaft, ohne dabei ins Klischeehafte abzudriften. Dabei greift er das real existierende Projekt „Puppies Behind Bars“ auf und verleiht ihm durch seinen einzigartigen Zugang neue Dimensionen.

Underdogs - Schwere Jungs habens echt nicht leicht
  • Sarbacher, Thomas, Sarto, Clelia, Bohm, Hark (Schauspieler)
  • Drevs, Jan Hinrik (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren

Mit einem eindrucksvollen Cast, angeführt von Thomas Sarbacher als Mosk, beleuchtet der Film die transformative Kraft der Mensch-Tier-Beziehung. Drevs, der selbst ein passionierter Hundebesitzer ist, versteht es, die emotionalen Nuancen dieser Bindung greifbar zu machen. Er nutzt die authentische Kulisse einer echten Justizvollzugsanstalt, um den Kontrast zwischen harter Realität und zarter Emotion zu verdeutlichen. So wird „Underdogs“ zu einer unerwartet bewegenden Geschichte, die sowohl die Lachmuskeln als auch die Tränendrüsen aktiviert.

Besetzung / Darsteller, Drehorte und Regie

Underdogs“ ist ein eindringlicher deutscher Spielfilm, der 2007 in einer Kooperation zwischen dem NDR und Arte produziert wurde. Unter der Regie von Jan Hinrik Drevs, der auch das Drehbuch schrieb, schafft der Film eine dichte Atmosphäre. Mit einer Spieldauer von 94 Minuten und einer FSK6 Altersfreigabe präsentiert der Film ein Ensemble beliebter Schauspieler, darunter Thomas Sarbacher als Mosk und Clelia Sarto als Gloria Cornelius. Ralph Schwingel und Stefan Schubert zeichnen für die Produktion verantwortlich, während Frank Wulff und Stefan Wulff die Musik komponierten.

Die Drehorte des Films umfassen die Justizvollzugsanstalt Bützow sowie Hamburg und Lübeck. Für die Fachberatung im Hinblick auf den Hundeeinsatz wurde Hundetrainer Marco Heyse engagiert. Dabei wurde die Inspiration für „Underdogs“ aus dem New Yorker Projekt „Puppies behind bars“ gezogen. Dieses Projekt zeigte positive Auswirkungen der Hundeerziehung auf Häftlinge auf, ein Konzept, das Regisseur Jan Hinrik Drevs faszinierte und zur Grundlage des Films machte.

Kritiker und Zuschauer lobten den Film für seine originelle und ambitionierte Erzählweise. Die Deutsche Film- und Medienbewertung vergab sogar das Prädikat „Besonders wertvoll“. Besondere Anerkennung fanden die Kameraarbeit von Peter Przybylski und der Schnitt von Nikolai Hartmann. Sie trugen maßgeblich zur Erzeugung einer stimmungsvollen und realistischen Darstellung des Lebens im Gefängnis bei. Damit setzt „Underdogs“ nicht nur auf Unterhaltung, sondern auch auf eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Leben von Außenseitern.

Zusammenfassung & Inhalt vom Film „Underdogs“

„Underdogs“ taucht in das Leben von fünf Häftlingen ein, die in einer deutschen Justizvollzugsanstalt die Chance erhalten, an einem besonderen Programm teilzunehmen. Dieses Programm sieht die Ausbildung von Blindenhunden durch die Gefangenen vor. Die Initiativkraft für dieses Experiment geht von der Gefängnisdirektorin Gloria Cornelius aus, die sich von einem ähnlichen, in den USA erfolgreich durchgeführten Programm inspirieren lässt. Nach einer sorgfältigen Auswahl ziehen die ausgewählten Häftlinge Mosk, Prell, Döner, Forster und Kiriakov in einen separaten Trakt um. Dort übernehmen sie jeweils die Verantwortung für einen Labrador Retrieverwelpen.

Mosk nimmt eher widerwillig teil und tut sich schwer mit seinem Hund. Seine Fortschritte bleiben zunächst gering, was die gesamte Gruppe in Alarmbereitschaft versetzt. Schließlich hängt der Fortbestand des Programms davon ab, dass alle Beteiligten erfolgreich sind. Die Kluft zwischen Mosk und den anderen Häftlingen wächst. Erst als sein Hund an einer Vergiftung leidet, erkennt Mosk, wie wichtig ihm das Tier geworden ist. Er ändert seine Einstellung radikal und steigert sich im Ausbildungstraining. Das kommt der gesamten Gruppe zugute, und alle bestehen ihre erste Prüfung.

Bindungen und Flucht

Ein weiteres Problem stellt sich den Häftlingen jedoch bald in den Weg. Sie realisieren, dass die Hunde nach Abschluss der Ausbildung neue Besitzer finden und die Anstalt verlassen werden. Vor allem Mosk trifft diese Tatsache hart. Die emotionale Bindung zu den Tieren führt zu Spannungen innerhalb der Gruppe, und Mosk landet nach einem Vorfall sogar in der Krankenstation. Dort gelingt ihm die Flucht, und er entführt „seinen“ Hund aus der neuen Unterkunft.

Doch Mosk wird durch das Verhalten der neuen Besitzerin seines Hundes nachdenklich. Er erkennt ihren Schmerz und entscheidet sich, den Hund zurückzugeben. Anschließend kehrt er freiwillig ins Gefängnis zurück. Hier erwartet ihn und die anderen Häftlinge bereits das nächste Ausbildungsprogramm. Diesmal beginnen sie mit neuen Hunden und einer veränderten Einstellung, besonders Mosk, der seine Lektion gelernt hat.

Fazit & Kritiken zum Film „Underdogs“

Underdogs“ ist weit mehr als eine Feel-Good-Komödie. Der Film von Jan Hinrik Drevs, der selbst stolzer Hundebesitzer ist, schafft es, die emotional aufgeladene Interaktion zwischen Mensch und Tier in einem ungewöhnlichen Kontext glaubhaft darzustellen. Er verwebt dabei Humor, Spannung und einen Hauch von Dramatik. Vor allem jedoch liegt der Fokus auf der Beziehung zwischen den Häftlingen und ihren vierbeinigen Gefährten, was den Film sehr authentisch wirken lässt. Besonders bemerkenswert ist, dass der Film vor Ort in einer echten Justizvollzugsanstalt gedreht wurde. Dies trägt nicht nur zur Realitätsnähe bei, sondern auch zur Glaubwürdigkeit des Ganzen. Die harten Kulissen des Gefängnisses schaffen einen reizvollen Kontrast zu den zarten Emotionen, die die Häftlinge ihren Hunden gegenüber entwickeln.

Neben der beeindruckenden Darstellung der tierischen Protagonisten leisten auch die menschlichen Akteure hervorragende Arbeit. Die Casting-Entscheidungen hätten besser nicht sein können. Thomas Sarbacher, der Mosk spielt, verkörpert sowohl die anfängliche Widerwilligkeit als auch die spätere Akzeptanz und Zuneigung zu seinem Hund auf überzeugende Weise. Doch auch die Nebenrollen sind sorgfältig ausgewählt und fügen sich nahtlos in das Bild der „Underdogs“ ein, seien es die Insassen mit unterschiedlichen Straftaten oder der erfahrene Hundetrainer. Besonders hervorzuheben ist der Wortwitz, der durch die Charaktere in den Film eingeführt wird, und der den ernsteren Unterton geschickt ausbalanciert.

Letztlich schafft es „Underdogs“, eine Geschichte voller Humor, Herz und Transformation zu erzählen. Der Film regt zum Nachdenken an und berührt die Zuschauer durch die sensible Darstellung der Charakterentwicklung. Obwohl der Film nicht ganz frei von Kitsch ist, hebt er sich als eine der positiven Überraschungen dieses Kinosommers deutlich ab. Er spricht ein breites Publikum an und sollte nicht nur von Hundeliebhabern oder Filmkritikern, sondern von jedem, der eine gut erzählte, emotionale Geschichte zu schätzen weiß, gesehen werden. „Underdogs“ verdient definitiv das Publikum, das er anspricht, und bleibt als filmisches Highlight in Erinnerung.